Beziehungsprobleme

Zwischenmenschliche Beziehungen sind von größter Wichtigkeit für unsere psychische und physische Gesundheit. Die persönliche Weiterentwicklung geschieht im Kontext mit anderen Menschen. In unseren Beziehungen lernen wir uns besser kennen – wer wir sind, was wir wollen und was wir ablehnen. Durch eine gesunde Auseinandersetzung mit dem Freund, Kollegen oder Partner entwickeln wir uns weiter. Wir wachsen, fördern unsere Stärken und arbeiten an unseren Schwächen. Deswegen ist die Beziehungsfähigkeit einer Person die Basis für ein gesundes und erfülltes Leben.

Eine intime Partnerschaft kann insbesondere für Menschen mit psychischen Erkrankungen eine große Herausforderung darstellen, denn nun geht es nicht nur um unsere persönlichen Konflikte, sondern auch um die des Partners. Wir lernen unsere eigenen Grenzen kennen, und die des anderen.

In einer Partnerschaft sind wir gefordert, für uns und unsere Bedürfnisse einzustehen, ohne die des anderen zu missachten. Zwei sich widersprechende Bedürfnisse zugleich zu respektieren ist eine Herausforderung – die meisten Menschen stellen entweder die eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund oder die des Partners. Im ersten Fall nehmen sie zu wenig Rücksicht auf das, was der andere möchte. Im zweiten Fall bleiben sie selbst auf der Strecke.

Wie “beziehungsfähig” ein Mensch ist, hängt stark von seinen frühesten Erfahrungen und erlernten Denk- und Verhaltensmustern ab. Wenn wir bereit sind, an unserer Beziehungsfähigkeit zu arbeiten und altes Konfliktverhalten zu verändern, kann ein neues Miteinander entstehen, welches auf Vertrauen, Respekt und Wachstum beruht.

Beziehungskrisen verstehen

Sowohl kleine als auch große Beziehungsprobleme treten früher oder später in jeder Partnerschaft auf. Das ist normal und nichts, wofür sich die Partner schämen sollten. Schließlich besteht ein Paar aus zwei Individuen mit unterschiedlichen Persönlichkeitsstrukturen.

Viele Paare sind enttäuscht, wenn die große Verliebtheit abklingt und das aufgeregte Kribbeln nachlässt. Plötzlich streitet man sich über Kleinigkeiten anstatt die Zweisamkeit zu genießen. Spätestens wenn der Alltag Einzug hält, muss sich das Paar eingestehen, dass eine Beziehung nicht nur aus Schmetterlingen im Bauch besteht, sondern auch Arbeit bedeutet – an der Partnerschaft und an sich selbst. Dabei beginnt genau genommen erst jetzt die eigentliche Beziehung.

Wer als Paar den Sprung aus der Verliebtheit in den Alltag schafft, verliert nichts, sondern tauscht vielmehr das Kribbeln im Bauch gegen eine innige und lang anhaltende Verbundenheit aus.

Die Kunst, eine glückliche Beziehung zu führen, besteht nicht darin, Streit zu vermeiden, Beziehungsprobleme zu verdrängen oder Konflikten aus dem Weg zu gehen. Vielmehr besteht die Kunst darin, den Ursprung der Krise zu begreifen, um sie gemeinsam aus der Welt zu schaffen. Ein Paar, das in einer Krise zusammenhält und dadurch die Beziehung rettet, wird gestärkter aus jener Krise hervorgehen.

Beziehungskrisen erkennen

Eine Beziehungskrise entwickelt sich nicht von heute auf morgen, vielmehr schleicht sie sich über einen längeren Zeitraum ein. Oft geschieht dies unbemerkt bis die Partner feststellen, dass eine gemeinsame Zukunft kaum mehr vorstellbar ist. Daher hilft es, eine Beziehungskrise so früh wie möglich zu erkennen und daran zu arbeiten.

Natürlich äußerst sich eine Krise nicht in allen Beziehungen mit den gleichen Symptomen, aber einige treten besonders häufig auf, darunter die folgenden:

  • Fehlende Kommunikation
  • Desinteresse
  • Dauerstreit
  • Kein sexuelles Interesse
  • Machtkämpfe
  • Fehlender Respekt
  • Vertrauensbrüche

Wenn Sie merken, dass Sie die Krise nicht alleine bewältigen können, kann eine professionelle Paartherapie in meiner Praxis für Psychiatrie und Psychotherapie in Willich weiterhelfen.

Beratung und Unterstützung anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche. Eine Paartherapie bedeutet auch nicht, dass die Beziehung keine Beständigkeit hat – ganz im Gegenteil. Manchmal braucht es einfach Impulse von außen, um den Weg aus der Krise zu finden.

Die Initiative, einen fachkundigen Paartherapeuten zu besuchen, ergreift häufig erst einer der Partner. Wenn der andere Partner nicht bereit ist, an einer Paartherapie teilzunehmen, können Sie auch im Rahmen einer Einzeltherapie psychologische Unterstützung in meiner fachärztlichen Praxis erhalten.

Als erfahrener Psychiater und Psychotherapeut verfüge ich über ein breites Instrumentarium an psychotherapeutischen Maßnahmen, um Ihnen mit Empathie und Respekt aus der Beziehungskrise zu verhelfen.

In einem persönlichen Gespräch berate ich Sie gerne weiter, wenn Sie Interesse an einer Paar- oder Einzeltherapie haben. Für weitere Informationen steht Ihnen auch mein freundliches Praxisteam stets zur Verfügung.