Chronische Schmerzstörung / Somatoforme Störung

Eine chronische Schmerzstörung liegt vor, wenn seit mindestens drei bis sechs Monaten Schmerzen in einem oder mehreren Körperteilen bestehen, die den Betroffenen körperlich, psychisch und sozial stark beeinträchtigen.

Die Schmerzen können seine Beweglichkeit reduzieren, das Befinden und Denken negativ beeinflussen und zu Einschränkungen im Berufs- und Privatleben führen.

Um der Komplexität einer chronischen Schmerzstörung näher zu kommen, sollten bei jedem Patienten sowohl biologische wie auch kognitive, emotionale und verhaltensbezogene Aspekte in Betracht gezogen werden.

Auf der biologischen Ebene ist charakteristisch, dass sich keine ausreichend medizinische Erklärung für das Ausmaß und die Dauer der Schmerzen finden lässt.

Beim subjektiven Empfinden der Schmerzen spielen emotionale und kognitive Prozesse eine wichtige Rolle. Wie ein Schmerz erlebt wird, hängt zum einen von seinen sensorischen Eigenschaften ab (zum Beispiel stechender oder brennender Schmerz), zum anderen sind aber auch die Gedanken und Bewertungen über den Schmerz von Bedeutung.

Auf der Verhaltensebene ist typisch für die Betroffenen, dass sie Schonverhalten zeigen und sich aus Kontakten und Aktivitäten zurückziehen. Viele suchen intensiv nach einer Erklärung für ihre Schmerzen und nehmen eine Reihe verschiedener Behandlungen in Anspruch.

Da körperliches und seelisches Wohlbefinden eng miteinander verbunden sind, treten chronische Schmerzen oft in Zusammenhang mit anderen psychischen Erkrankungen auf. Am häufigsten leiden Betroffene unter Depressionen, Angststörungen, Reizbarkeit, Verzweiflung und Schlafstörungen. Dabei können die psychischen Beschwerden sowohl Folge, wie auch Ursache einer chronischen Schmerzstörung sein.

Die Entwicklung und der Verlauf einer somatoformen Störung ist stets individuell und vielschichtig. Meist handelt es sich um ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren, die über mehrere Jahre wirken. Daher sollte eine Diagnose nur durch einen erfahrenen Facharzt für Psychiatrie oder Arzt, gestellt werden, der Sie beraten und in der Behandlung unterstützen kann.

In meiner fachärztlichen Praxis für Psychiatrie und Psychotherapie in Willich wird Ihre körperliche Symptomatik ernst genommen und nicht als „Einbildung“ abgetan. Gemeinsam werden wir die biologischen, psychologischen und sozialen Einflussfaktoren Ihrer Schmerzen analysieren, so dass Sie lernen, Ihre Beschwerden besser zu verstehen und einzuordnen. Besonders wichtig für eine dauerhafte Verbesserung sind das Erlernen eines gesunden Umganges mit dem Körper, eine angemessene Interpretation von körperlichen Empfindungen und ein realistisches Gesundheitskonzept. Auch der langsame Abbau von Schon- und Kontrollverhalten, sowie die Reduzierung von Arztbesuchen, werden in der Therapie angestrebt.

Als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie werde ich individuell auf Ihre Lebensgeschichte eingehen, so dass wir gezielte Strategien entwickeln können, um Ihre körperlichen Beschwerden zu reduzieren und Ihre Lebensqualität zurückzugewinnen.