Psychosen

Psychosen sind psychische Erkrankungen, die einhergehen mit einem grundlegenden Wandel des eigenen Erlebens der Realität und des Bezugs zur Außenwelt, prinzipiell im Rahmen einer organischen Störung oder innerhalb von Störungen des Gehirnstoffwechsels.

Abhängig von der Ursache und der Lebensgeschichte des Patienten können die Symptome mannigfaltige Formen annehmen. Allerdings existieren Symptombereiche, die bei vielen Betroffenen übereinstimmen. Gemeinsames Merkmal von Psychosen ist eine verzerrte Wahrnehmung der Realität, so dass erkrankte Menschen Mühe haben, zwischen der Wirklichkeit und der eigenen, subjektiven Empfindung zu unterscheiden.

Halluzinationen, Wahnvorstellungen und tiefgreifende Denkstörungen gehören zu den auffälligsten Krankheitsbildern. Dies kann dazu führen, dass Stimmen gehört werden, die andere nicht hören, dass sich Betroffene verfolgt oder bedroht fühlen, oder dass sie das Gefühl haben, sie würden sich körperlich verändern. Auch optische Halluzinationen können vorkommen. Sowohl die eigene Person, wie auch Objekte des Umfelds, können als verändert, fremd oder unwirklich wahrgenommen werden. Die durchlebten Symptome sind vielfältig und wirken sich zumeist auch auf das emotionale Erleben und die geistigen Fähigkeiten aus.

Die Einteilung der Psychosen erfolgt anhand ihrer Entstehungsursache sowie anhand der vorwiegenden Symptome.

Bei einer primären Psychose ist keine organische Ursache feststellbar. Die häufigste Form der primären Psychosen ist die Schizophrenie. Nicht-organische Psychosen können aber auch im Rahmen anderer psychischer Erkrankungen auftreten, beispielsweise bei einer bipolaren Störung, bei schwerwiegenden Depressionen, bei frühen Entwicklungsstörungen oder als Folgereaktion auf ein traumatisches Erlebnis im Kontext einer posttraumatischen Belastungsstörung.

Organische bzw. sekundäre Psychosen haben eine nachweisbare Ursache und entstehen in der Regel durch eine Beeinträchtigung der Hirnfunktion. Typische Ursachen sind organische Erkrankungen oder Verletzungen des Gehirns (beispielsweise Tumore oder Demenz), aber auch Erkrankungen wie Epilepsie oder erhebliche Stoffwechselstörungen können Ursache sein. Desweiteren kann der Missbrauch von Drogen und Medikamenten die Entwicklung einer Psychose begünstigen.

Die richtige Diagnose durch einen qualifizierten Facharzt ist die entscheidende Voraussetzung für eine adäquate und erfolgreiche Therapie. Ein offenes und direktes Gespräch in meiner fachärztlichen Praxis für Psychiatrie und Psychotherapie stellt eines von mehreren Kernstücken der psychiatrischen Untersuchung dar und ist für die Diagnosestellung unerlässlich.

Bei sekundären (organischen) Psychosen müssen im Falle von Substanz induzierten Psychosen zunächst die verursachenden Faktoren wie z.B. Drogen-, Alkohol- und Medikamentenmißbrauch eingestellt werden. Hierfür ist eine stationäre Entgiftungs- und Entwöhnungsbehandlung in den meisten Fällen vonnöten.

Prinzipiell gilt, dass die der organischen Psychose zugrunde liegende Ursache bzw. Grunderkrankung mitbehandelt werden muss (z.B. neurologisch-internistische Erkrankungen oder Infektionserkrankungen), welche eine ärztlich-interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen dem behandelnden Psychiater und dem mitbehandelndem Facharzt der entsprechenden Fachrichtung erfordert.

Im Fall einer akuten Psychose Symptomatik sollte die Therapie zum Schutz des Patienten und seines Umfeldes stationär erfolgen, wobei eine medikamentöse und multimodale Therapie des Betroffenen im Vordergrund steht. Einige Patienten merken schon im Vorfeld, dass “etwas nicht stimmt” und begeben sich bereits vor Ausbruch der Symptome in eine stationäre Behandlung. Eine unverzüglich stationäre Behandlung bei dem Ausbruch einer Psychose bedingt in den meisten Fällen einen Rückgang der Krankheitssymptomatik. Insbesondere bei Erstauftreten einer Psychose Symptomatik ist eine gründliche stationäre Diagnostik notwendig, da die Ursachen einer Psychoseerkrankung sehr vielfältig sein können.

Nachdem die akute Symptomatik abgeklungen und der Patient ausreichend stabilisiert ist, bedarf es einer weiterführenden ambulanten Behandlung, und in den meisten Fällen einer Fortführung der medikamentösen Therapie.

Wie alle Patienten profitieren auch an Psychose erkrankte Menschen von einem unterstützenden sozialen und familiären Umfeld. In meiner fachärztlichen Praxis in Willich lege ich großen Wert darauf, dass Sie sich stets verstanden, sicher und aufgehoben fühlen, da eine gute Vertrauensbasis für die weitere Behandlung unerlässlich ist.